Investmentwissen - gepaart mit Tradingwissen. Mit viel Erfahrung aus dem Echtgeldhandel unterlegt.
Seite 158-167 (Teil 4, Kapitel 4.1.1-4.2.1)
Teil 4 Trading mit dem Wochen- und dem Tagesoszillator
4.1.1. Der Tagesoszillator
Anders als der Wochenoszillator basiert der Tagesoszillator auf einer absoluten Skalierung. Ich möchte wissen, wann der Oszillator überkauft oder überverkauft ist.
Ich definierte an früherer Stelle den langfristigen Trend als den Trend, den ich sehe, wenn die Notierungen auf den Wochencharts tendieren. Der mittelfristige Trend ist der Trend, den die Notierungen auf den Tagescharts zeigen, und der kurzfristige Trend ist der Trend, den die Notierungen während des Tages vorlegen. Alles, was ich über die Intraday-Notierungen wissen muß, wird durch die Eröffnung, das Hoch, das Tief und den Schluß des letzten auf dem Tageschart erschienenen Notierungsstabes dargestellt.
Wenn man sich an diese Größenfolge hält, kann man sehen, daß der langfristige Trend (1 Woche) fünf mal größer ist als der mittelfristige Trend (1 Tag). Der kurzfristige Trend ist eine Größenordnung niedriger als der mittelfristige Trend. Der kurzfristige Trend repräsentiert etwa fünf Stunden Intraday-Handel. Dies ist von Markt zu Markt unter-schiedlich, aber dieser Wert ist für meine Zwecke ausreichend. Bei diesen Größenfolgen gibt es nichts Magisches. Wenn ich auf einer verlängerten langfristigen Grundlage handeln würde, dann nähme ich die Monatscharts als den langfristigen Trend, die Wochencharts als den mittelfristigen Trend und die Tagescharts als den kurzfristigen Trend. Das ist genau das, was ich mache, wenn ich in Investmentfonds investiere.
Wenn ich Intraday handle, dann betrachte ich den Tageschart als meinen langfristigen Chart, den Stundenchart als meinen mittelfristigen Chart und einen 10- oder 15-Minuten-Chart als meinen kurzfristigen Chart. Diese Methode wird in jedem Zeitrahmen funktionieren.
Man kann jeden der verfügbaren populären Oszillatoren als einen Tagesoszillator benutzen; wichtig ist, daß er zeigt, ob ein Markt überkauft oder überverkauft ist.
Es spielt keine Rolle, ob man die Stochastik, den RSI, den %R oder einen anderen Indikator benutzt, solange diese auf einer absoluten Skalierung basieren. Welcher Indikator auch immer ausgewählt wurde, man sollte ihn dann beständig benutzen. Es ist nicht gut, zwischen verschiedenen Indikatoren hin und her zu springen. Man sollte lernen, einen Indikator mit all seinen Vor- und Nachteilen benutzen und lesen zu können. Auch wenn man nach einer Computersoftware handelt, sollte man einen Indikator auswählen und bei diesem bleiben.
Es gibt eine weitere Anforderung hinsichtlich des RSI, %R, etc.; der Indikator muß so gesetzt sein, daß er fünf Tage darstellt, sonst kommen die Signale zu spät. Das bedeutet, daß die meisten dieser Studien, wie sie auf den Charts von Chartdiensten gezeigt werden, unbrauchbar sind. Diese Chartdienste zeigen für ihre Tagescharts häufig längerfristige Oszillatoren.
Wenn bei einem Computerprogramm die Stochastik enthalten ist und benutzt wird, dann sollten Sie die Parameter der Stochastik so nahe wie möglich bei 5, 3, 3 setzen.
Das Ziel der in diesem Buch beschriebenen Methoden ist es, die Bewegung der Notierungen verstehen zu lernen, ohne einen solchen Oszillator benutzen zu müssen. Die Stochastik mißt die Anordnung der Schlußnotierungen. Wenn sich die Schlußnotierungen bei einer Folge von Notierungsstäben im oberen Bereich der Notierungsstäbe befinden, dann wird die Stochastik steigen. Wenn sich die Schlußnotierungen bei einer Folge von Notierungsstäben im unteren Bereich der Notierungsstäbe befinden, dann wird die Stochastik fallen. Dies sind jedoch Dinge, die ein geübtes Auge besser sehen als es ein Oszillator zeigen kann.
4.1.2 Die Berechnung des Tagesoszillators
Hier ist die Formel, wie ich meinen Tagesoszillator berechne, wenn ich keinen Computer habe. Es ist die eine Hälfte der %D genannten Stochastik.
Heutige Schlußnotierung - Tief der letzten fünf Tage
---------------------------------------------------------------------------------- = %K
Hoch der letzten fünf Tage - Tief der letzten fünf Tage
Summe 3 %K / 3 = %D
Spalte 1: Hoch
Spalte 2: Tief
Spalte 3: Höchstes Hoch der letzten fünf Tage.
Spalte 4: Tiefstes Tief der letzten fünf Tage.
Spalte 5: Heutige Schlußnotierung
Spalte 6: Heutige Schlußnotierung abzüglich Tief der letzten fünf Tage
Spalte 7: Hoch der letzten fünf Tage abzüglich Tief der letzten fünf Tage
Ergebnis von Spalte 6 dividiert durch Ergebnis von Spalte 7: Dies ist %K.
Spalte 8: %K
Summe von %K der letzten drei Tage, dividiert durch 3 und multipliziert mit 100 ergibt %D.
Spalte 9: %D
Zeichnen Sie %D auf einem Tageschart über oder unter einer 50 %-Linie, auf einer Skalierung von 0% bis 100%.
70% oder höher ist überkauft. 30% oder niedriger ist überverkauft.
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Es folgt ein Beispiel (die Zahlen sind auf zwei Stellen aufgerundet):
Zeichnen Sie den Wert 25 in Ihre Stochastik ein.
Falls man möchte, kann man auch %K einzeichnen und dann als komplette Stochastik benutzen. Ich gebrauche sie nicht auf diese Weise, da ich nicht daran interessiert bin, wann sich eine Linie mit einer anderen kreuzt. Dennoch ist nichts falsches dabei, nach der kompletten Stochastik zu handeln.
Ich benutze einen kurzfristigen Tagesoszillator, da ich möchte, daß der Oszillator zu dem Zeitrahmen paßt, in dem ich handle. Ich suche nach einer Bewegung, die von zwei Tagen bis zu zwei Wochen dauern kann. Falls ich länger in der Position bleiben kann, dann ist das gut.
%D wird mein Tagesoszillator sein. Er stellt die Position der täglichen Schlußnotierungen innerhalb des letzten Handelsbereiches dar.
4.1.3 Was der Tagesoszillator aussagt
Indem ich nach den Notierungen und dem Tagesoszillator in Verbindung mit dem Wochenoszillator handle, ver-meide ich die Probleme, die daraus entstehen, wenn man blind überverkauft-Signale kauft oder überkauft-Signale verkauft, wie es einige Trader tun. Der Tagesoszillator gibt mir einige gute Kauf- oder Verkaufssignale, wenn sich die Notierungen in einer Schiebezone befinden; zu häufig jedoch bekomme ich zu viele Signale und es entstehen dann zu viele Verluste. Die Oszillatoren geben auch zu frühe Signale, wenn ein Markt tendiert.
Ich filtere die Signale des Tagesoszillators gegen die Signale des Wochenoszillators. Dann werde ich das Signal des Tagesoszillators gegen ein Intraday-Signal filtern.
4.1.4 Ein Geschäft wird auf drei Wegen getestet
Praktisch durchläuft ein Markt drei Tests, bevor ich irgendeine Position eingehe.
Um den Tagesoszillator und die Intraday-Ausbrüche zu zeigen, werde ich zur besseren Darstellung einen kontinuierlichen Chart benutzen, denn dann muß ich nicht die Liefermonate wechseln. Die kontinuierlichen Charts zeigen genau, wie der Markt zu der Zeit aussah, als der Handel stattgefunden hatte. Der einzige Unterschied besteht darin, daß die Notierungen der nachfolgenden Liefermonate an die vorhergehenden Monate angepaßt werden. Jeder Notierungstab behält vom Hoch bis zum Tief die gleiche Notierungsstrecke, die sich während der Zeit bildete, als der Handel stattgefunden hatte. Außerdem steht jeder Notierungsstab genau so in dem gleichen Verhältnis zu den vorangegangenen und nachfolgenden Notierungsstäben, wie es in der Vergangenheit war.
Bild 1
Der erste Test betrifft den langfristigen Trend oder den Fluß des Marktes. Ich werde eine Position in die Richtung eingehen, in die der langfristige Trend weist (in Bild 1 mit den Buchstaben a und b benannt). Ich werde nicht handeln, falls die Bewegung des Marktes seitwärts weist (in Bild 1 mit c benannt). Ich werde niemals gegen den langfristigen Trend handeln. Dieser ist mein primärer Filter. Er zeigt die Richtung an. Ich werde jeden Wochen-abschnitt (die Distanz zwischen einer vertikalen Linie des Histogramms bis zur nächsten vertikalen Linie des Histo-gramms) des Oszillators untersuchen. Der Oszillator wird so aktuell gehalten, wie es in Teil 3 beschrieben wurde. Dieser erste Test wird mein primärer Filter sein. Falls kein langfristiger Trend vorliegt, dann werde ich keine Position basierend auf diesem Oszillator eingehen. Ich werde den Wochenoszillator beobachten, ob sich eine Divergenz bildet - eine Divergenz des Trends und eine Divergenz der Hochs und Tiefs (gezeigt in Teil 3, Bilder 13 und 14).
Bild 2
Der zweite Test wird den mittelfristigen Trend betreffen. In Bild 2 können Sie den Wochenoszillator (WO) sehen, über den der mittelfristige Trend (TO) oszilliert.
Der langfristige Trend zeigt den Fluß des Marktes. Der mittelfristige Trend zeigt die Wellen, die diesen Fluß bilden. Ich werde jetzt auf den Tagesoszillator achten. Hierbei interessiert mich, ob er überkauft oder überverkauft ist und wie seine Richtung ist. Der Tagesoszillator zeigt die Wellen, die mit dem großen Trend gehen, und die Wellen, die gegen den großen Trend laufen.Solange der langfristige Trend in die gleiche Richtung weist, werde ich dann Positionen eingehen, wenn sich der Tagesoszillator konform zum Wochenoszillator verhält. Ich werde aber auch sorgfältig auf die Wellen achten, die sich gegen den großen Trend bewegen (benannt mit a-f). Diese sorgen dafür, daß ich mich darauf vorzubereite, in die Richtung des großen Trends eine Position zu eröffnen oder eine bestehende Position aufzustocken.
Die Wahrscheinlichkeit geht dahin, daß sich der langfristige Trend wieder in Bewegung setzen wird. Dann bieten die täglichen Oszillationen, die sich gegen den langfristigen Trend bewegen, exzellente Signale, um sich auf den Markteinstieg vorzubereiten. Ich habe die ungefähren Einstiegspunkte mit dem Buchstaben E markiert.
Bild 3
Der dritte Test wird an dem letzten Notierungsstab, der auf dem Tageschart erscheint, durchgeführt. Ich achte für meinen Positionseinstieg auf einen Ausbruch durch entweder das Hoch oder das Tief des letzten Notierungsstabes. Ich habe die Tage, als dies in der Vergangenheit passierte, mit den Buchstaben h(och) und t(ief) markiert.
Ein Ausbruch konstituiert ein Bestehen aller drei Tests und gibt mir die höchste Wahrscheinlichkeit für einen Erfolg. Erstaunlicherweise entsteht ein großer Prozentsatz der Geschäfte bei den Ausbrüchen aus Eins-Zwei-Drei-Forma-tionen und den Ausbrüchen aus Ross-Haken. In vielen Beispielen werde ich jedoch einen Frühstart vor dem Ausbruch haben. Dieser Frühstart bringt mir in meinem Trading viele zusätzliche Gewinne. Ich habe den Chart markiert, um zu zeigen, welche Ausbrüche tatsächlich zur Positionsaufnahme genutzt wurden.
Den gleichen Vorteil, daß man bei Eins-Zwei-Drei-Ausbrüchen frühzeitig positioniert ist, kann man genauso einfach dadurch erreichen, indem man lernt, die Details der Notierungsstäbe eines Charts zu lesen. Ich schlage vor, daß Sie so schnell wie möglich damit beginnen, die Beziehungen der Schlußnotierungen zu der allgemeinen Marktbewegung zu studieren. Und genauso sollten Sie lernen, die Beziehungen der langfristigen, mittelfristigen und kurzfristigen Trends zu verstehen. Die zwei Oszillatoren, die ich benutze, sollten Ihnen dabei helfen, dies zu erreichen. Aber ver-gessen Sie nicht, daß solche Oszillatoren nicht mehr als eine Krücke sind. Das Ziel ist es, diese Krücken wegzuwerfen, sobald es praktisch möglich ist.
4.1.5 Zusammenfassung des Drei-Wege-Tests
Meine Strategie sieht folgendermaßen aus: Wenn der Abschnitt des Wochenoszillators aufwärts weist, aber der Tagesoszillator fällt, dann bekomme ich ein Signal, um mich auf einen Kaufauftrag vorzubereiten. Wenn der Abschnitt des Wochenoszillators fällt, aber der Tagesoszillator steigt, bekomme ich ein Signal, um mich auf einen Verkaufsauftrag vorzubereiten. Mit andern Worten: Jede Welle, die sich gegen den großen Trend bewegt, gibt mir eine Gelegenheit, an diesem Trend teilzunehmen, sobald er sich fortsetzt.
Ein Abschnitt des Wochenoszillators bewegt sich aufwärts oder abwärts, wenn sich sein Wert um 1 % geändert hat.
Falls der Tagesoszillator schon überkauft oder überverkauft ist, wenn das Signal von dem Abschnitt des Wochen-oszillators kommt, dann werde ich sofort eine entsprechende Position eingehen, vorausgesetzt, daß der Tages-oszillator nicht schon am anderen Extrem, d.h. in die Richtung des Wochentrends, überkauft oder überverkauft ist.
Der kurzfristige Trend ist der dritte und entscheidende Faktor, um eine Position einzugehen. Indem ich auf den Ausbruch aus der letzten Intraday-Schiebezone achte, kann ich ein besseres Timing für den Markteinstieg bekommen. Ich benutze in diesem Fall die Bewegung während des Tages, um logische Einstiegspunkte zu erhalten.
Der Wochenoszillator zeigt mir die Richtung des Flusses der Notierungen - das ist der große Trend. Der Tages-oszillator weist mich auf die Welle hin, die sich gegen den Fluß der Notierungen bewegt - das ist der mittlere Trend. Jetzt entscheidet der Intraday-Ausbruch über einen logischen Einstiegspunkt; gleichzeitig schützt er mich vor dem Risiko, zu früh in eine Position einzusteigen. Ich plaziere meine Aufträge direkt an den Ausbruchspunkten - entweder am Hoch oder am Tief. Meine anfänglichen Stopps plaziere ich als Verlustbegrenzungsstopps, aber auch als Umkehr-stopps. In einer Kaufposition plaziere ich das Stopp einen oder zwei Ticks unter dem Tagestief oder unter dem Tief des vorangegangenen Tages; es hängt davon ab, wieviel Risiko ich bereit bin einzugehen. In einer Verkaufsposition plaziere ich das Verlustbegrenzungs- oder auch das Umkehrstopp einen oder zwei Ticks über dem Tageshoch oder über dem Hoch des vorangegangenen Tages; wieder hängt die Entscheidung von meiner Risikobereitschaft ab. Im allgemeinen werden diese Stopps nicht aktiviert, da ich in die Richtung des großen Trends handle. Wenn sie aktiviert werden, dann reflektiert das eine fundamentale Veränderung in dem Markt. Ich werde dann versuchen, einen Gewinn mit der neuen Richtung zu realisieren oder zumindest etwas von meinem Verlust wieder gutzumachen. Ich werde der Position nicht viel Raum geben, damit sie sich entwickeln kann. Entweder gibt es schnell einen Erfolg oder ich werde aussteigen, mit einem reduzierten Verlust oder mit einem Gewinn.
Gewinnmitnahmen: Sobald es möglich ist, bewege ich mein Verlustbegrenzungsstopp an die Gewinnschwelle. Falls sich der Trend zu meinen Gunsten fortsetzt, bewege ich mein Stopp Zug um Zug an die Punkte 3 (III) (vgl. Teil 2 dieses Buches). Ich warte jetzt darauf, daß es zu einer Korrektur kommt, und wenn sich der Trend dann fortsetzt, plaziere ich mein Stopp nahe an dem Punkt, wo die Korrektur endete und der Trend begann, sich fortzusetzen. Mit der Fortsetzung des großen Trends kann ich meine Position auch erhöhen.
4.2.1 Eine Verfeinerung des ersten Tests
Bis an diese Stelle habe ich das Grundkonzept gezeigt. Ich werde jetzt eine Verfeinerung vorstellen, die zu zusätz-lichen Handelsgelegenheiten führt. Es ist notwendig, daß man diese Verfeinerung aufmerksam studiert, um richtig verstehen zu können, was ich mache.
Für die Grundmethode ist die Verfeinerung nicht notwendig. Sie erhöht nicht nur die Anzahl der Gewinngeschäfte, sondern sie erhöht auch die Anzahl der Verlustgeschäfte. Letztendlich jedoch werde ich durch diese Verfeinerung mehr Dollars gewinnen als verlieren. Um mit dieser Verfeinerung auf der Gewinnerseite zu sein, muß ich schnell sein. Sehr oft wird man eine Position nur ein oder zwei Tage halten.
Hier sind die Regeln für die Verfeinerung:
Wenn der wöchentliche Abschnitt aufwärts weist und der Tagesoszillator den überkauften Bereich verlassen hat und weiterhin abwärts weist oder sich seitwärts bewegt, dann fange ich, Tagesaufträge zu plazieren, um genau über dem Hoch des vorangegangenen Tages zu kaufen. Gleichzeitig plaziere ich ein Verlustbegrenzungsstopp einen Tick unter dem Tief von gestern. In diesem Fall erwarte ich nicht, daß der Tagesoszillator eine vollständige Abwärtskorrektur bis in den überverkauften Bereich macht. Die Notierungen korrigieren nicht vollständig.
Wenn der wöchentliche Abschnitt aufwärts dreht, während sich der Tagesoszillator im überverkauften Bereich befindet und aufwärts weist oder anfängt, aus dem überverkauften Bereich herauszukommen, dann plaziere ich ein Kaufstopp genau über dem Hoch des vorangegangenen Tages. Gleichzeitig plaziere ich ein Verlustbegrenzungs-stopp einen Tick unter dem Tief von gestern. Ich erwarte nicht, daß der Tagesoszillator bis in den überverkauften Bereich korrigiert und sich dann nach oben bewegt. Die Notierungen korrigieren nicht vollständig.
Wenn der wöchentliche Abschnitt aufwärts dreht, während der Tagesoszillator im überverkauften Bereich ist und noch abwärts weist oder seitwärts läuft, dann fange ich an, Tagesaufträge zu plazieren, um über dem Hoch des vor-angegangenen Tages zu kaufen. Gleichzeitig plaziere ich ein Verlustbegrenzungsstopp einen Tick unter dem Tief von gestern. Wieder erwarte ich nicht, daß der Tagesoszillator eine vollständige Korrektur macht, indem er den über-verkauften Bereich erreicht und sich dann wieder nach oben bewegt. Die Notierungen korrigieren nicht vollständig.
Wenn der wöchentliche Abschnitt nach oben weist und der Tagesoszillator vor kurzem den überverkauften Bereich erreicht und dann wieder verlassen hat, sich aber noch vor dem überkauften Bereich befindet, dann plaziere ich ein Kaufstopp über dem Hoch des vorangegangenen Tages. Gleichzeitig plaziere ich ein Verlustbegrenzungsstopp einen Tick unter dem Tief von gestern. Dies alles kann passieren, ohne das es zu einer vorangegangen Korrektur der Notierungen kam; sie können sich höchstens seitwärts bewegt haben.
Das Ergebnis dieser Verfeinerungen ist, daß ich anfangen werde, Aufträge zu plazieren, um bei einem Ausbruch durch das Hoch von gestern zu kaufen, solange oder sobald der Wochenoszillator aufwärts weist, auch wenn die Notierungen auf dem Chart oder dem Tagesoszillator noch nicht vollständig korrigiert haben.
Natürlich trifft das Gegenteil dieser beschriebenen Techniken zu, wenn man Leerverkaufspositionen eröffnet.
Wenn ich eine Kaufposition eingehen möchte, dann warte ich bei der reinen Form dieser Methode darauf, daß es eine vollständige Korrektur gibt, wobei der Oszillator den überverkauften Bereich erreicht und sich dann daraus wieder herausbewegt. Erst jetzt plaziere ich meine Kaufaufträge. Wenn der Tagessoszillator den überverkauften Bereich erreicht, dann ist das mein Signal, um mich auf Käufe vorzubereiten. Bei der verfeinerten Methode versuche ich, bei einem Ausbruch durch das Hoch zu kaufen, sobald der Oszillator aus dem überkauften Bereich heraus korrigiert hat.
Wenn ich eine Verkaufsposition eingehen möchte, dann warte ich bei der reinen Form dieser Methode darauf, daß es eine vollständige Korrektur gibt, wobei der Oszillator den überkauften Bereich erreicht und sich dann daraus wieder herausbewegt. Erst jetzt plaziere ich meine Verkaufsaufträge. Wenn der Tagessoszillator den überkauften Bereich erreicht, dann ist das mein Signal, um mich auf Verkäufe vorzubereiten. Bei der verfeinerten Methode ver-suche ich, bei einem Ausbruch durch das Tief zu verkaufen, sobald der Oszillator aus dem überverkauften Bereich heraus korrigiert hat.
Es gibt keine absolute Regel, die sagt, wann diese Techniken anzuwenden sind. Auch kann man nicht vorher be-stimmen, wo sich der Tagesoszillator befinden sollte, bevor man Aufträge plaziert. Ich fange an, Aufträge zu pla-zieren, sobald ich das Gefühl habe, daß der Markt im Begriff ist zu korrigieren. Meine Entscheidung wird zum Teil davon abhängen, wie lange der große Trend schon läuft, wie steil seine Anstiegs- oder Abstiegsbewegung ist, ob der Tagesoszillator überkauft oder überverkauft ist, und für wie lange er sich schon in diesem Bereich befindet.
In die verfeinerte Technik fließt viel Urteilsvermögen mit ein. Das wichtigste jedoch ist, daß Sie versuchen, in die Richtung des großen Trends zu handeln. Basierend auf Ihrer Handelsmentalität und Ihrer Erfahrung können Sie dann Ihr eigenes Set von Handelsregeln um diese Grundlage herum aufbauen.
Die Verfeinerung wird zu vielen weiteren Geschäften führen. Ohne die Verfeinerung werden viele gute Bewegungen verpaßt.
Ich wurde von einigen Leuten gefragt: „Wird es jemals vorkommen, daß ein Wochenoszillator zur gleichen Zeit auf-wärts weist, nachdem der Tagesoszillator korrigiert und dann auch aufwärts gedreht hat?“ Die Antwort auf diese Frage ist ja, aber diese Situation kann nur wenige Male in einem Jahr für jeden Markt passieren - und manchmal tritt sie vielleicht in einigen Märkten überhaupt nicht auf. Wenn es jedoch zu dieser Situation kommt, dann bedeutet sie, daß für diesen bestimmten Markt ein relativ längerfristiger Trend vorliegt, und daß der Großteil ihrer Geschäfte er-folgreich sein wird. Fühlt sich Ihre Handelsmentalität davon angesprochen? Dann schlage ich vor, daß Sie auf diese Art handeln.